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Hashimoto und Aminosäuren: Wie du deine Schilddrüse optimal unterstützen kannst

18.02.2025

Lesezeit: 5min

Hashimoto und Aminosäuren: Wie du deine Schilddrüse optimal unterstützen kannst
Inhaltsverzeichnis

Stell dir vor, dein Körper ist ein großes Orchester. Jeder Musiker repräsentiert ein Organ, eine Funktion oder ein System. Die Schilddrüse ist dabei der stille Dirigent, der im Hintergrund den Takt vorgibt. Doch was passiert, wenn der Dirigent plötzlich nicht mehr richtig arbeiten kann? Genau das geschieht bei Hashimoto, einer Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt.

Dein Immunsystem, das dich eigentlich vor Gefahren schützen soll, beginnt irrtümlich, die Schilddrüsenzellen anzugreifen. Das Orchester gerät aus dem Gleichgewicht, und du spürst es in Form von Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Konzentrationsproblemen. 

Aber warum gerade die Schilddrüsenzellen?

Und wie kannst du das Gleichgewicht in deinem Körper wiederherstellen? Die Antwort darauf hat viel mit Aminosäuren zu tun – den kleinen Bausteinen des Lebens.

In diesem Artikel klären wir folgende Fragen:

  • Was genau ist eigentlich Hashimoto?
  • Was sind Aminosäuren?
  • Was haben Aminosäuren mit der Schilddrüse zu tun? 
  • Welche Aminosäuren sind bei einer Hashimoto Erkrankung besonders wichtig und warum?
  • Wie kannst du aktiv deine Schilddrüse unterstützen ?
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Was ist eigentlich Hashimoto?

Hashimoto-Thyreoiditis, auch als Thyreoiditis bekannt, ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüe in den Industrienationen. Die Erkrankung wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto benannt, der sie erstmals im Jahr 1912 beschrieb.

Sie gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem irrtümlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Bei Hashimoto richtet sich dieser Angriff gegen die Schilddrüsenzellen, die Thyreozyten.

Dies führt zu einer chronischen Entzündung, die im Laufe der Zeit das Schilddrüsengewebe zerstört und die Produktion der lebenswichtigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) reduziert.

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Bei diesem Prozess werden außerdem Autoantikörper gebildet. Stell dir Antikörper wie winzige Wächter in deinem Körper vor, die wie hochspezialisierte Sicherheitskräfte ständig auf Patrouille sind. Sobald sie auf eindringende Krankheitserreger treffen, heften sie sich wie Schlüssel an ein passendes Schloss an diese an und markieren sie für die Vernichtung durch andere Immunzellen.

Insbesondere werden die Antikörper Anti-TPO (gegen das Enzym Thyreoperoxidase) und Anti-Tg (gegen Thyreoglobulin) produziert. Anti-Tg und Anti-TPO Antikörper sind wie rebellische Wächter in deinem Körper, die fälschlicherweise die eigene Schilddrüse angreifen.

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Während Anti-Tg sich gegen den Hormonspeicher (Thyreoglobulin) richtet, attackiert Anti-TPO den "Hauptmechaniker" (Thyreoperoxidase), der für die Schilddrüsenhormonproduktion zuständig ist.

Dadurch kann deine Schilddrüse die wichtigen Schilddrüsenhormone nicht mehr richtig produzieren.

Die Symptome von Hashimoto können subtil beginnen und werden häufig übersehen. Sie reichen von allgemeiner Erschöpfung, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen, trockenem Haar und Haut sowie Muskelschwäche.

Ohne Behandlung kann die Krankheit in eine manifeste Hypothyreose übergehen, bei der die Schilddrüsenunterfunktion deutliche Auswirkungen auf nahezu alle Körpersysteme hat.

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Obwohl die genauen Ursachen von Hashimoto noch nicht vollständig verstanden sind, wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren wie Jodzufuhr, Stress und Infektionen eine Rolle spielt. Frauen sind etwa zehnmal häufiger betroffen als Männer, insbesondere in Lebensphasen hormoneller Umstellungen wie Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre.

Doch was bedeutet das für dich? Wenn du an Hashimoto leidest, bedeutet das nicht, dass du machtlos bist. Verstehen, was in deinem Körper passiert, ist der erste Schritt, um aktiv gegenzusteuern und deine Gesundheit zu unterstützen. Die Antwort darauf hat viel mit Aminosäuren zu tun.

Was sind Aminosäuren? 

Aminosäuren werden oft als Bausteine des Lebens bezeichnet. Aber was bedeutet das eigentlich? Stell dir Aminosäuren wie LEGO-Steine vor. Sie sind die Bauteile, aus denen Proteine entstehen, die zentralen Akteure deines Körpers.

Proteine steuern fast alle Prozesse, sei es der Stoffwechsel, die Immunabwehr oder die Reparatur von Geweben. Ohne Aminosäuren wären wir wie ein Haus ohne Fundament. Dabei gibt es 20 verschiedene Aminosäuren, von denen einige sogenannten essentielle Aminosäuren sind. Das bedeutet, dein Körper kann sie nicht selbst herstellen – du musst sie über die Nahrung aufnehmen.

Die aus Aminosäuren gebildeten Proteine sind unverzichtbar für verschiedene Körperprozesse: Sie unterstützen die Heilung von Gewebe, sind am Muskelaufbau beteiligt und ermöglichen die Bildung wichtiger Botenstoffe wie Hormone und Enzyme.

Der menschliche Organismus verwendet für die Herstellung von Proteinen insgesamt 20 verschiedene Aminosäuren. Diese werden in drei Kategorien unterteilt:

  • Essentielle Aminosäuren, die der Körper nicht eigenständig produzieren kann und deshalb über die Ernährung aufnehmen muss
  • Bedingt essentielle Aminosäuren, die der Körper normalerweise selbst herstellt, aber in bestimmten Situationen wie erhöhtem Stress von außen zugeführt werden müssen.
  • Nicht-essentielle Aminosäuren, die vom Körper selbst synthetisiert werden können, wofür allerdings bestimmte Ausgangsstoffe benötigt werden.

Die Verbindung zwischen Aminosäuren und der Schilddrüse

Deine Schilddrüse produziert zwei Haupttypen von Schilddrüsenhormonen: T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).

Für die Herstellung dieser Hormone braucht dein Körper nicht nur Jod, sondern auch Tyrosin, eine spezielle Aminosäure.

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Ein Mangel an Tyrosin verhindert die Produktion dieser lebenswichtigen Schilddrüsenhormone.

Doch das ist noch nicht alles. Hashimoto geht oft mit Entzündungen einher, und Aminosäuren wie Glutamin können helfen, diese positiv beeinflussen.

Andere Aminosäuren - wie zum Beispiel Methionin - stärken wiederum die Leber und spielen somit eine Rolle in der Umwandlung der Schilddrüsenhormone.

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Die Aminosäure Cystein spielt wiederum eine wichtige Rolle bei der Produktion von Glutathion, einem körpereigenen Antioxidans, das wie ein Schutzschild für deine Schilddrüsenzellen wirkt.

Es neutralisiert freie Radikale, die während der Hormonproduktion entstehen, und schützt so die empfindliche Schilddrüse vor Schäden.

Ein Mangel an Aminosäuren tritt besonders häufig bei Menschen auf, deren Ernährung arm an Proteinen ist.

Dies kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Diese Aminosäuren helfen bei Hashimoto

Wenn du von Hashimoto betroffen bist und dein Orchester aus dem Takt geraten ist, dann richtet sich dein Immunsystem fälschlicherweise gegen die Zellen der Schilddrüse.

Dadurch wird die Funktion deiner Schilddrüse beeinträchtigt und somit auch die Produktion der Schilddrüsenhormone. Es entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht.

Bestimmte Aminosäuren können hierbei helfen, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen:

Glutamin

Ein zentraler Akteur ist Glutamin, eine Aminosäure, die wie ein Reparaturtrupp für deinen Darm wirkt. Bei Hashimoto wird häufig ein „leaky gut“ (durchlässiger Darm) beobachtet, kleine Lücken in der Darmbarriere, die unerwünschte Stoffe ins Blut lassen und das Immunsystem weiter anfeuern. 

Glutamin stärkt die Darmwand und hilft, diese Barriere wieder abzudichten. Dadurch wird weniger Entzündung im Körper ausgelöst, was deiner Schilddrüse spürbar Entlastung verschaffen kann.

Selenomethionin

Auch Selenomethionin, eine Form des Spurenelements Selen, eingebaut in eine Aminosäure – ist ein wichtiger Verbündeter. Es unterstützt die Enzyme, die das Schilddrüsenhormon T4 in das biologisch aktive T3 umwandeln.

Gleichzeitig wirkt Selen antioxidativ und kann die Entzündungsprozesse bei Hashimoto bremsen. Du kannst dir Selenomethionin wie ein Öl für die Maschinerie der Schilddrüsenfunktion vorstellen: Es sorgt dafür, dass alles geschmeidig läuft und Schäden vermieden werden.

Methionin

Methionin  ist ein wichtiger Baustein für die Bildung von Selenoproteinen, die für den Schilddrüsenstoffwechsel unerlässlich sind.

Bei Hashimoto ist die ausreichende Versorgung mit Methionin besonders relevant, da diese Aminosäure an der Produktion von Glutathion beteiligt ist, einem der wichtigsten Antioxidantien im Körper.

Glutathion hilft dabei, die Schilddrüse vor oxidativem Stress zu schützen, der bei Hashimoto verstärkt auftritt.

Darüber hinaus ist Methionin am Methylierungsprozess beteiligt, der für die Entgiftung und die Regulierung der Immunantwort wichtig ist.

Eine optimale Methylierung kann dazu beitragen, die überschießende Immunreaktion zu modulieren.

Methionin ist eine essentielle Aminosäure - das bedeutet, der Körper kann sie nicht selbst herstellen.

Methionin kommt hauptsächlich in tierischen Proteinen wie Fleisch, Fisch und Eiern vor.

Besonders hohe Methioningehalte finden sich in Rind- und Schweinefleisch, wobei 100g Rindfleisch etwa 1,3g Methionin liefern können (1).

Arginin

Eine weitere Aminosäure, die dir helfen kann, ist Arginin.

Diese unterstützt die Durchblutung und liefert deiner Schilddrüse die notwendige Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr.

Zudem fördert Arginin die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), das entzündungshemmend wirkt und dabei helfen kann, die Überreaktion deines Immunsystems zu beruhigen.

Wie du deine Schilddrüse bei Hashimoto mit Aminosäuren aktiv unterstützen kannst

Indem du deinen Körper mit diesen Aminosäuren gezielt unterstützt, kannst du deine Schilddrüse stärken und ihr helfen, sich trotz der Herausforderungen durch Hashimoto besser zu regenerieren. Denk daran: Deine Schilddrüse ist zwar klein, aber sie hat eine große Bedeutung für deine Lebensenergie – und mit den richtigen Bausteinen kannst du ihr zur Seite stehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, täglich etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, um den Aminosäurebedarf zu decken (2).

So kannst du deinen Körper bei Hashimoto mit eiweißreichen Lebensmitteln optimal versorgen. Ich zeige dir die besten Proteinquellen, die gleichzeitig wichtige Nährstoffe für deine Schilddrüse liefern (3).

Indem du deinen Körper mit diesen Aminosäuren gezielt unterstützt, kannst du deine Schilddrüse stärken und ihr helfen, sich trotz der Herausforderungen durch Hashimoto besser zu regenerieren. Denk daran: Deine Schilddrüse ist zwar klein, aber sie hat eine große Bedeutung für deine Lebensenergie – und mit den richtigen Bausteinen kannst du ihr zur Seite stehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, täglich etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, um den Aminosäurebedarf zu decken (2).

So kannst du deinen Körper bei Hashimoto mit eiweißreichen Lebensmitteln optimal versorgen. Ich zeige dir die besten Proteinquellen, die gleichzeitig wichtige Nährstoffe für deine Schilddrüse liefern (3).

Diese tierischen Proteinquellen sind besonders wertvoll für dich:

  • Fisch und Meeresfrüchte: Du findest in Lachs (25g Protein pro 100g) und Thunfisch (24g/100g) nicht nur reichlich Eiweiß, sondern auch das wichtige Jod und Omega-3-Fettsäuren. Auch Garnelen (20g/100g) sind eine tolle Option für dich.
  • Mageres Geflügel: Mit Hähnchenbrust (31g/100g) und Putenbrust (29g/100g) versorgst du dich mit viel Eiweiß bei wenig Fett - das unterstützt deinen Stoffwechsel optimal.
  • Eier: Sie liefern dir 13g Protein pro 100g und sind reich an hochwertigen Aminosäuren. Zusätzlich enthält ein Ei das für deine Schilddrüse wichtige Selen.

Diese pflanzlichen Proteinquellen solltest du in deinen Speiseplan einbauen:

  • Hülsenfrüchte: Linsen (23g/100g), Kichererbsen (20g/100g) und verschiedene Bohnensorten (bis zu 21g/100g) versorgen dich nicht nur mit Eiweiß, sondern auch mit wertvollen Ballaststoffen und Mineralstoffen.
  • Quinoa: Mit 14g Protein pro 100g (gekocht) bekommst du hier eine glutenfreie Proteinquelle, die alle essentiellen Aminosäuren enthält, die dein Körper braucht.
  • Nüsse und Samen: Greif zu Kürbiskernen (30g/100g), Mandeln (21g/100g) und Chiasamen (17g/100g) - sie liefern dir Protein und gesunde Fette, die deinem Körper bei der Nährstoffaufnahme helfen (4). 
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Achte darauf, dass du deine Proteinaufnahme über den Tag verteilst. Pro Mahlzeit solltest du etwa 20-30g Protein zu dir nehmen. Bei Hashimoto ist es wichtig, dass du auf deine individuellen Unverträglichkeiten achtest und die Lebensmittel entsprechend auswählst.

So könnte dein Tag aussehen: Starte mit einem Ei zum Quinoa-Porridge, genieße mittags Hähnchenbrust mit Linsen und runde deinen Tag mit einem leckeren Lachs mit Gemüse.

Häufige Fragen

Essentielle Aminosäuren

Unser Aminosäure-Komplex enthält 8 essentielle Aminosäuren sowie die semi-essentielle Aminosäure L-Tyrosin, die als Baustein für die Schilddrüsenhormone benötigt wird.

Quellen
01

Brosnan, J. T., & Brosnan, M. E. (2020). "Methionine: A metabolically unique amino acid." Physiological Reviews, 100(3), 1595-1625.

02

Lopez, M. J., & Mohiuddin, S. S. (2024). "Biochemistry, essential amino acids." StatPearls.

03

Abbott, R. D., et al. (2019). "The Effect of Diet and Lifestyle on Hashimoto's Thyroiditis: A Systematic Review." Nutrients, 11(4), 769. 

04

Berrazaga, I., et al. (2019). "The Role of the Anabolic Properties of Plant- versus Animal-Based Protein Sources in Supporting Muscle Mass Maintenance: A Critical Review." Nutrients, 11(8), 1825.