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Die Schilddrüse und Körpertemperatur: Was ist die Temperaturmethode ?

17.06.2025

Lesezeit: 7 min

Die Schilddrüse und Körpertemperatur: Was ist die Temperaturmethode ?
Inhaltsverzeichnis

Stell dir vor, du fühlst dich seit Jahren erschöpft, frierst ständig und kämpfst mit zahlreichen diffusen Beschwerden, trotzdem sagen dir Ärzte immer wieder: "Mit Ihren Blutwerten ist alles in Ordnung." Frustration macht sich breit, während dein Körper dir verzweifelt Signale sendet, dass etwas nicht stimmt.

Was wäre, wenn der Schlüssel zu deinem Wohlbefinden nicht in komplizierten Laborwerten liegt, sondern in einer einfachen Zahl, die du selbst jeden Morgen messen kannst? Die morgendliche Temperaturmessung könnte genau dieser Schlüssel sein, ein so simples Diagnoseinstrument, das dir direkt Antworten liefert.

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Diese wissenschaftlich fundierte, aber in der Schulmedizin oft übersehene Ansatz, der auf jahrzehntelanger Forschung und der Beobachtung von über 70.000 Patienten basiert, gibt dir die Möglichkeit, deine Gesundheit selbst zu überwachen und zu verstehen. Was ein einfaches Thermometer über deinen Stoffwechsel, deine Energie und deine Lebensqualität verraten kann, ist für viele Betroffene eine regelrechte Offenbarung und könnte auch für dich der erste Schritt zu einem neuen Lebensgefühl sein [1].

In diesem Artikel erfährst du:

  • Den Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Körpertemperatur
  • Die Rolle der Schilddrüse im Körper
  • Alles wichtig über die Temperaturmethode nach Broda Barnes
  • Warum Laborwerte alleine nicht ausreichen
  • Typische Symptome bei Untertemperatur
  • Eine Schritt-für Schritt Anleitung, wie du deine Temperatur richtig misst

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Körpertemperatur

Deine Schilddrüse fungiert als dein körpereigener Thermostat. Dieses kleine, aber mächtige Organ produziert Hormone, die deinen Stoffwechsel regulieren und damit direkt deine Körpertemperatur beeinflussen [2]. Bei einer optimal funktionierenden Schilddrüse liegt die normale Körpertemperatur morgens bei etwa 36,5 bis 36,8 Grad Celsius.

Das Problem: Viele Menschen leiden unter einer niedrigen Körpertemperatur, ohne dass dies als medizinisches Problem erkannt wird. Eine Untertemperatur (unter 36,5°C am Morgen) kann ein deutliches Anzeichen für eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion sein, selbst wenn deine TSH-, T3- und T4-Werte im Labor scheinbar normal erscheinen [3].

Anatomie und Funktion der Schilddrüse: dein Stoffwechsel- Dirigent

Um zu verstehen, warum die Körpertemperatur so aussagekräftig ist, ist es zunächst sinnvoll die grundlegende Funktion deiner Schilddrüse kennen. Diese schmetterlingsförmige Drüse sitzt an der Vorderseite deines Halses und wiegt lediglich 15-25 Gramm. Trotz ihrer geringen Größe ist sie ein metabolisches Kraftwerk, das kontinuierlich Hormone produziert, die jede einzelne Zelle deines Körpers beeinflussen [4].

Schilddrüsen-Aktivierung

Die Haupthormone deiner Schilddrüse sind Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone steuern, wie schnell deine Zellen Energie verbrauchen, also deinen Grundumsatz. Eine gesunde Schilddrüse produziert etwa 80% T4 und 20% T3, wobei T3 die biologisch aktivere Form ist. Das meiste T4 wird außerhalb der Schilddrüse in verschiedenen Geweben zu aktivem T3 umgewandelt [5].

Diese Hormone arbeiten wie ein Gaspedal für deinen Stoffwechsel. Sie regulieren, wie schnell dein Herz schlägt, wie effizient deine Verdauung funktioniert, wie dein Körper Kalorien verbrennt – und ganz entscheidend: wie viel Wärme dein Körper produziert [6].

Die Temperatur-Methode nach Broda Barnes

Dr. Broda Barnes, ein Pionier der Schilddrüsenforschung, entwickelte nach der Untersuchung von über 70.000 Patienten die heute bekannte Temperatur-Methode. Seine bahnbrechende Erkenntnis: Die Körpertemperatur ist der zuverlässigste Indikator für die Schilddrüsenfunktion, deutlich aussagekräftiger als die üblichen Laborwerte [7].

Wie Rolf Jansen-Rosseck es prägnant formuliert: "Wenn deine durchschnittliche Temperatur unter 36,8 Grad Celsius liegt, dann weißt du, dass deine Schilddrüse leidet – völlig unabhängig von deinen Blutwerten."

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Diese Aussage mag für viele überraschend klingen, ist jedoch wissenschaftlich nachvollziehbar. Die Schilddrüsenhormone wirken auf jede Zelle deines Körpers und beeinflussen deren Energieproduktion. Eine verminderte Hormonwirkung führt zu verminderter Wärmeproduktion, selbst wenn die gemessenen Hormonspiegel im Blut "normal" erscheinen [8].

Warum Laborwerte allein nicht ausreichen

Die konventionelle Medizin verlässt sich hauptsächlich auf Bluttests, insbesondere den TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), um die Schilddrüsenfunktion zu beurteilen. Doch dieser Ansatz hat erhebliche Schwächen, die du kennen solltest [9]:

Der TSH-Wert ist ein indirekter Messwert, der die Kommunikation zwischen deiner Hirnanhangdrüse und deiner Schilddrüse widerspiegelt, nicht die tatsächliche Wirkung der Schilddrüsenhormone auf Zellebene.

Die sogenannten "Normwerte" für Schilddrüsenhormone basieren auf statistischen Durchschnitten der Bevölkerung, nicht auf optimalen Gesundheitswerten. In vielen Laboren gelten TSH-Werte zwischen 0,4 und 4,0 mU/l als "normal", obwohl Studien zeigen, dass bereits Werte über 2,5 mU/l mit Symptomen einer Unterfunktion einhergehen können [10].

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Der Bluttest erfasst nur die Menge der zirkulierenden Hormone, nicht jedoch, wie gut diese in deine Zellen aufgenommen werden und dort wirken können. Es ist, als würde man nur messen, wie viel Benzin im Tank ist, ohne zu prüfen, ob der Motor überhaupt läuft.

Die Körpertemperatur hingegen ist ein direkter funktioneller Test, sie zeigt das Endergebnis der Schilddrüsenhormonwirkung auf zellulärer Ebene [11]. Denn je besser deine Zellkraftwerke arbeiten, desto mehr Wärme wird dabei produziert.

Typische Symptome einer Untertemperatur

Menschen mit chronisch niedriger Körpertemperatur (häufig um die 35 Grad oder knapp über 36 Grad) leiden oft unter einem komplexen Cluster von Symptomen, die in der konventionellen Medizin häufig übersehen, fehlinterpretiert oder als psychosomatisch abgetan werden. Diese Symptomkonstellation kann dein Leben erheblich beeinträchtigen, ohne dass eine klare medizinische Diagnose gestellt wird. Lass uns diese Symptome im Detail betrachten [12]:

Ständiges Frieren: Wenn der innere Thermostat versagt

Das ständige Frieren ist eines der charakteristischsten und belastendsten Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion. Es handelt sich hierbei nicht um eine simple Kälteempfindlichkeit, sondern um ein tiefgreifendes physiologisches Problem. Dein Körper funktioniert wie ein ausgeklügeltes Energiesystem, das bei einer Unterfunktion in einen Energiesparmodus schaltet.

In diesem Zustand konzentriert dein Organismus die verfügbare Wärme auf deine lebenswichtigen Organe, wie Gehirn, Herz, Leber und Nieren, während die Durchblutung der Peripherie, insbesondere der Extremitäten, gedrosselt wird. Diese Priorisierung ist ein evolutionärer Schutzmechanismus, der in Notfallsituationen sinnvoll sein kann, aber als chronischer Zustand zu erheblichem Leidensdruck führt.

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Du erkennst dieses Symptom daran, dass deine Hände und Füße selbst bei angenehmen Raumtemperaturen eiskalt sind. Oft sind sie blass oder bläulich verfärbt, was auf die verminderte Durchblutung hinweist. Viele Betroffene berichten, dass sie selbst im Hochsommer nicht richtig warm werden, mehrere Lagen Kleidung tragen müssen oder nachts trotz dicker Socken und mehrerer Decken frieren. Manche erwärmen ihr Bett mit Wärmflaschen oder elektrischen Heizdecken, um überhaupt einschlafen zu können.

Besonders charakteristisch ist, dass dieses Frieren nicht auf äußere Umstände reagiert. Während Menschen mit normaler Schilddrüsenfunktion nach körperlicher Aktivität, einer heißen Dusche oder in einem gut geheizten Raum warm werden, bleibt bei einer Schilddrüsenunterfunktion das Kältegefühl oft bestehen. Es ist, als würde die innere Heizung permanent auf niedriger Stufe laufen.

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Neuere Forschungen zeigen, dass die Kälteempfindlichkeit auch mit einer verminderten Funktion des braunen Fettgewebes zusammenhängt. Dieses spezielle Gewebe dient primär der Wärmeerzeugung und wird direkt durch Schilddrüsenhormone aktiviert. Bei einer Unterfunktion ist diese Wärmeproduktion signifikant reduziert, was das chronische Frieren zusätzlich verstärkt [13].

Chronische Müdigkeit – Wenn die Zellen im Energiesparmodus laufen

Die chronische Müdigkeit bei niedriger Körpertemperatur ist nicht mit normaler Erschöpfung nach Anstrengung oder Schlafmangel zu vergleichen. Es handelt sich um eine tiefgreifende, nicht erholbare Erschöpfung, die selbst nach ausreichendem Schlaf bestehen bleibt. Diese Müdigkeit resultiert direkt aus der verminderten Energieproduktion auf zellulärer Ebene [14].

Schilddrüsenhormone, insbesondere T3, regulieren die Aktivität deiner Mitochondrien, der winzigen "Kraftwerke" in jeder deiner Zellen. Bei einer Unterfunktion arbeiten diese Kraftwerke auf Sparflamme. Das führt zu einem chronischen Energiemangel, der sich in verschiedenen Formen äußern kann:

Aufstehen am Morgen fühlt sich an wie eine Herkulesaufgabe. Du wachst erschöpft auf, obwohl du acht oder mehr Stunden geschlafen hast. Der Schlaf selbst ist oft nicht erholsam, fragmentiert oder von Durchschlafstörungen geprägt.

Alltägliche Aktivitäten, die früher mühelos waren, erfordern plötzlich enorme Willensanstrengung. Das Treppensteigen lässt dich außer Atem geraten, ein Spaziergang erschöpft dich für Stunden, und selbst einfache Hausarbeiten müssen in Etappen bewältigt werden.

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Besonders charakteristisch ist die "Payback-Müdigkeit" – wenn selbst moderate Anstrengungen zu einer unverhältnismäßigen Erschöpfung führen, die Tage anhalten kann. Viele Betroffene berichten, dass sie nach sozialen Ereignissen oder leichter körperlicher Aktivität "zusammenbrechen" und sich tagelang erholen müssen [15].

Kognitiv äußert sich der Energiemangel als "Brain Fog", ein Zustand verminderter mentaler Klarheit. Du hast Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren, verlierst den Faden in Gesprächen, vergisst Wörter oder einfache Aufgaben und fühlst dich geistig wie in Watte gepackt. Dieser Zustand kann so ausgeprägt sein, dass er mit beginnender Demenz verwechselt wird.

Die Müdigkeit folgt oft charakteristischen Tagesrhythmen: Ein leichtes Energiehoch am späten Vormittag, gefolgt von einem ausgeprägten Nachmittagstief zwischen 14 und 16 Uhr, und manchmal paradoxerweise ein erneuter Energieschub am späten Abend, der das Einschlafen erschwert und zu einem verschobenen Schlaf-Wach-Rhythmus führen kann.

Das paradoxe Phänomen: Schwitzen und Frieren gleichzeitig

Besonders verwirrend und belastend ist das Phänomen des gleichzeitigen Schwitzens und Frierens, das viele Menschen mit niedriger Körpertemperatur erleben. Dieses scheinbar widersprüchliche Symptom ist physiologisch erklärbar und ein typisches Zeichen einer gestörten Thermoregulation [16].

Bei einer gesunden Schilddrüsenfunktion arbeitet dein Körper wie ein präzises Thermostat, der die Kerntemperatur in einem optimalen Bereich hält. Bei einer Unterfunktion wird dieses feine Gleichgewicht gestört, was zu chaotischen Temperaturregulationsmechanismen führen kann.

Häufig berichten Betroffene von eiskalten Händen und Füßen, während sie gleichzeitig am Oberkörper oder im Gesicht schwitzen. Oder sie wachen nachts frierend auf, obwohl das Bett durchgeschwitzt ist. Dieses paradoxe Schwitzen ist ein verzweifelter Versuch des Körpers, die gestörte Wärmeproduktion zu kompensieren.

Der Mechanismus dahinter ist komplex: Bei niedriger Kerntemperatur versucht dein autonomes Nervensystem, die Wärmeproduktion anzukurbeln. Dies geschieht unter anderem durch die Aktivierung von Schweißdrüsen, ein scheinbar kontraproduktiver Prozess, der aber auf zellulärer Ebene tatsächlich die Energieproduktion steigern kann. Gleichzeitig werden die Blutgefäße in den Extremitäten verengt, um Wärmeverlust zu minimieren, was das Frieren an Händen und Füßen erklärt [17].

Besonders nachts kann dieses Phänomen ausgeprägt sein. Viele Betroffene berichten von nächtlichen Schweißausbrüchen, gefolgt von intensivem Frieren. Diese Temperaturschwankungen stören den Schlaf erheblich und tragen zur chronischen Erschöpfung bei. Manche wechseln ihre Schlafkleidung mehrmals pro Nacht, was zusätzlich die Schlafqualität beeinträchtigt.

Auch während des Tages kann jede kleine Anstrengung zu unverhältnismäßigem Schwitzen führen, während der Körper gleichzeitig kalt bleibt. Selbst leichte Aktivitäten wie Treppensteigen oder Einkaufen können zu diesem verwirrenden Zustand führen. Diese Dysregulation führt zu sozialem Rückzug, da die Betroffenen die Unberechenbarkeit ihres Körpers als peinlich oder belastend empfinden.

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Weitere typische Symptome der niedrigen Körpertemperatur

Neben den drei Hauptsymptomen – ständiges Frieren, chronische Müdigkeit und gleichzeitiges Schwitzen und Frieren – geht eine chronisch niedrige Körpertemperatur mit zahlreichen weiteren Beschwerden einher, die das Gesamtbild einer suboptimalen Schilddrüsenfunktion abrunden:

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  • Die Kältetoleranz sinkt drastisch. Temperaturen, die andere Menschen als angenehm empfinden, können für Betroffene unerträglich sein. Klimaanlagen werden zur Qual, und die Wahl des Urlaubsorts wird von der durchschnittlichen Temperatur bestimmt.
  • Der Kreislauf reagiert träge. Beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen kommt es häufig zu Schwindel und Benommenheit (orthostatische Hypotonie). Das Herz schlägt oft langsamer als normal (Bradykardie), und der Blutdruck kann erniedrigt sein.
  • Die Verdauung verlangsamt sich, was zu chronischer Verstopfung, Blähungen und einem Völlegefühl selbst nach kleinen Mahlzeiten führen kann. Da die Schilddrüsenhormone direkt die Darmmotilität beeinflussen, ist eine träge Verdauung ein klassisches Symptom.
  • Schmerzempfindlichkeit und Muskelprobleme sind häufig. Viele Menschen mit niedriger Körpertemperatur leiden unter diffusen Muskel- und Gelenkschmerzen, Steifheit und Krämpfen. Die verminderte Durchblutung und der gestörte Energiestoffwechsel in den Muskeln können zu chronischen Schmerzzuständen führen, die oft als Fibromyalgie fehldiagnostiziert werden [18].
  • Psychische Veränderungen treten bei fast allen Betroffenen auf. Die verminderte Energieversorgung des Gehirns führt zu Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen und oft auch zu depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen. Diese werden leider häufig als primär psychische Probleme fehlinterpretiert, obwohl sie direkte Folgen des gestörten Energiestoffwechsels sind.
  • Die Hormonbalance wird in Mitleidenschaft gezogen. Bei Frauen können unregelmäßige Zyklen, verstärkte Menstruationsblutungen oder Unfruchtbarkeit auftreten. Bei Männern sinkt oft der Testosteronspiegel, was zu verminderter Libido und Antriebslosigkeit führen kann [19].
  • Die Hautbeschaffenheit verändert sich. Typisch sind trockene, schuppige Haut, brüchige Nägel und stumpfes, dünner werdendes Haar. Diese Veränderungen resultieren aus der verminderten Durchblutung und dem verlangsamten Zellstoffwechsel.
  • Der Stoffwechsel verlangsamt sich insgesamt, was zu einer Gewichtszunahme trotz normaler oder sogar reduzierter Nahrungsaufnahme führen kann. Besonders frustrierend für viele Betroffene ist, dass selbst strenge Diäten und Sport oft nicht zum gewünschten Gewichtsverlust führen.

Das Immunsystem wird beeinträchtigt. Menschen mit niedriger Körpertemperatur leiden häufiger unter wiederkehrenden Infekten, insbesondere der oberen Atemwege. Die Genesung dauert oft länger als bei Menschen mit normaler Schilddrüsenfunktion.

All diese Symptome ergeben ein Gesamtbild, das in der konventionellen Medizin leider oft nicht als zusammenhängendes Syndrom erkannt wird. Stattdessen werden Einzelsymptome isoliert betrachtet und behandelt, ohne die zugrundeliegende Ursache – die suboptimale Schilddrüsenfunktion, zu adressieren. Die regelmäßige Messung deiner Körpertemperatur kann hier ein wichtiger Schlüssel sein, um dieses komplexe Puzzle zu entschlüsseln und den Weg zu einer gezielteren Behandlung zu ebnen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Temperaturmessung

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Die korrekte Durchführung der Temperaturmessung ist entscheidend für aussagekräftige Ergebnisse. Hier ist eine detaillierte Anleitung, die du befolgen solltest:

Vorbereitung: Besorge dir ein zuverlässiges digitales Thermometer. Obwohl Dr. Barnes ursprünglich Quecksilberthermometer empfahl, sind moderne digitale Geräte präzise genug und viel sicherer in der Anwendung. Aber auch einfache Thermometer können genutzt werden. Lege das Thermometer abends neben dein Bett, damit du es morgens ohne Aufstehen erreichen kannst.

Zeitpunkt: Miss deine Temperatur unmittelbar nach dem Aufwachen, noch bevor du aufstehst oder körperlich aktiv wirst. Selbst das Aufsetzen oder der Gang zur Toilette kann deine Körpertemperatur bereits verändern.

Messtechnik: Platziere das Thermometer tief in deiner Achselhöhle und halte deinen Arm für die gesamte Messdauer fest an deinen Körper gedrückt. Die Messung sollte mindestens drei Minuten dauern, auch wenn dein digitales Thermometer bereits früher piept [22].

Dokumentation: Trage den Wert sofort in deine Temperaturtabelle ein. Notiere zusätzlich besondere Umstände wie Krankheit, schlechter Schlaf oder ungewöhnliche Belastungen, die deine Temperatur beeinflussen könnten.

Zeitraum: Führe die Messungen für mindestens 14 aufeinanderfolgende Tage durch. Wenn du eine Frau im gebärfähigen Alter bist, beginne am ersten Tag deiner Periode und messe bis zum Eisprung, da die Temperatur in der zweiten Zyklushälfte durch den Progesteronanstieg natürlicherweise erhöht ist.

Auswertung: Berechne den Durchschnitt aller Messwerte. Eine durchschnittliche Temperatur unter 36,5°C deutet auf eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion hin. Werte unter 36,0°C sind ein starker Hinweis auf eine signifikante Unterfunktion [23].

Fazit: Du bist nicht hilflos, die Temperaturmethode gibt dir die Kontrolle zurück

Nach Jahren der Frustration mit "normalen" Laborwerten, während dein Körper dir das Gegenteil signalisierte, gibt dir die Temperaturmethode endlich ein Werkzeug in die Hand, mit dem du selbst aktiv werden kannst. Du bist nicht hilflos und deine Symptome sind real und haben eine messbare Grundlage.

Mit einem einfachen Thermometer und wenigen Minuten jeden Morgen kannst du Daten sammeln, die oft aussagekräftiger sind als teure Laboruntersuchungen. Die wissenschaftliche Grundlage ist solide: Dr. Barnes' Erfahrung mit über 70.000 Patienten zeigt, dass die Funktion wichtiger ist als die Laborwerte.

Wenn deine Temperaturtabelle eine durchschnittliche Morgentemperatur unter 36,8 °C zeigt, hast du objektive, messbare Argumente für weitere Untersuchungen. Die Temperaturmethode kostet praktisch nichts, verursacht keine Nebenwirkungen und kann dein Leben verändern. Du kennst deinen Körper am besten es ist Zeit, die Kontrolle über dein Wohlbefinden zurückzugewinnen.

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Quellen
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